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Ihr kennt meine Gedanken zu dem Ganzen „Influencertum“ und wenn nicht könnt Ihr sie gerne hier nachlesen
Influencer Acquisition für Dummies
Ich stelle nicht die Firmen oder die Marketing Agenturen an den Pranger für die Negativprägung dieses Begriffs. Es gibt soviele Blogger, Instagramer und Youtuber und alle machen „ihr Ding“ wie Sie es für Richtig halten. Es gibt keine Schublade angeschrieben mit „Influencer“. Es wäre falsch du behaupten, dass jeder Blogger oder jeder Instagramer ein Influencer ist. Die Medien aber lassen es vollkommen so aussehen und ich verstehe dann auch Aussagen wie:
*Mich nerven diese Instagram-Kampagnen sehr. Ich habe nichts gegen Werbung, aber wieso sollte ich es irgendwelchen Personen oder „Promis“ abnehmen, dass sie ihr Waschmittel so geil finden, dass sie sich damit fotografieren? Bestes Beispiel auch mein Lieblingsfußballer Thomas Müller, der gerne mal Rasierklingen von Gillette in die Kamera hält…und man sich bei seinem Bubigesicht fragt, ob er sich jemals schon rasiert hat.
Was mich persönlich aber wütender macht, sind Platformen wie Likeometer* oder InfluencerDB, die uns anhand von Followers, Kommentaren und Likes bewerten und in eine Rangliste stellen.
High Engagement rates stehen für Beliebtheit – Beliebtheit bedeutet mehr Cooperationen- Cooperationen bedeuten Geld
Vor einigen Monaten waren ja alle hinter mehr Followern her und ich hatte täglich mehrere Nachrichten mit der Frage: Wie bekomme ich auch so viele Follower? Einige Monate später macht es sich gut wenn man eine hohe Engagement Rate aufweist, das heisst wenn man pro Bild viele Likes Und Kommentare per Anzahl Follower hat. Also kaufen sich jetzt alle Fake Kommentare und Likes oder kommentieren wie verrückt unter anderen Bilden um möglichst viele Kommentare im Gegenzug zu bekommen. Und für was das alles? Wann sind wir solche Nummern-fixierten Menschen geworden?
Alles orientiert sich an den Nummern. Blogger erhalten Absagen, weil Sie zu „wenige“ Follower haben den Firmen stützen sich auf die gängigen Grössen wie Engagement Rate und Anzahl Follower. Was sollten Sie auch sonst tun?
Mein Statistik Professor hat mir einmal gesagt: „Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.“
Damit meine ich nicht, dass diese Messgrössen von Grund auf falsch sind, aber sie sind verfälscht.
Lasst mich das an einem Beispiel erklären: Nehmen wir an du arbeitest bei einer Firma und bist verantwortlich fürs Influencer Marketing des nächsten Projektes. Entweder wendet Ihr euch an eine Agentur, welche euch dann die Arbeit abnimmt oder Ihr googelt mal nach Influencer. Dann findest du Statistiken zu einzelnen Influencer und Rankings.
Wenn du es dir ganz einfach machen willst, vergleichst du jetzt einfach Followerzahlen oder Engagement Rates und buchst dann deine Kandidaten.
Schaue ich mir mein Profil an und würde ich mich nicht kennen, wären meine Gedanken:
- Sie hat Follower gekauft und deshalb ist Ihre Engagement Rate so niedrig
- Sie hat sehr wenige aktive Follower (den nur aktive Follower sind gut und alle die nicht likes verteilen oder kommentieren nicht- bullshit)
- Ihr Content ist schlecht und nicht „interaktionswürdig“
Ich will mich gar nicht für meine Engagement Rate von 1.51% entschuldigen oder diese rechtfertigen. Ich möchte lediglich aufzeigen, dass es sich lohnt genauer hinzusehen und Zahlen zu hinterfragen.
Ich habe Vanillacrunnch vor 7 Jahren angefangen. Damals war Instagram in der Schweiz noch nicht mal bekannt und das Wort Blogger mehrheitlich unbekannt. Ich habe viele Foodporn- Bilder gepostet und offenbar hat das vielen Personen gefallen und die sind mir dann auch gefolgt. 7 Jahre später gibt es viele dieser Accounts nicht mehr. Einige sind mir entfolgt, da ich mich entschlossen habe über andere Themen wie Social Media Marketing, Pille danach, Hormonfreie Verhütung, Freundschaft, Menstruation etc zu schreiben.
Nun habe ich noch einen kleinen Kern und Menschen die mir, wegen mir folgen. Diese Leute nehmen sich die Zeit meine Posts zu lesen und lassen hie und da nette, lustige und interessante Kommentare da. Ich kenne den kleinsten teil dieser Menschen aber schätze jeden Einzelnen. Ich würde jederzeit 126’000 Folower eintauschen gegen 20’000 Echte!
Fazit: Würde ich jeden schön arrangierte Fruchtplatten oder Icecream Waffeln mit Früchten (das Bild hatte 20’000 Likes) und etwas mehr Haut zeigen, dann hätte ich auch mehr Likes und im Endeffekt Menschen die meinen „schönen“ Bildern folgen wollen. Mir persönlich ist das aber zu wenig. Ich will mehr. Ich will gar nicht von Firmen gebucht werden, welche Massenwerbung machen und mich als Nummer behandeln. Ich will über schwierige Themen spreche und mir ist klar, dass das nicht bei jedem ankommt.
Ich will mehr.
Ich liebe meine persönlichen tiefgründigen Post. Sie machen mich zu dem was ich bin oder was Vanillacrunnch ist. Es ist mir vollkommen klar, dass Themen wie Menstruation oder Hormonfreie Verhütung nicht bei Jedem ankommen und deshalb solche Bilder oder Texte auf Instagram nie 20’000 Likes erhalten werden. Eigentlich bin ich ganz froh darüber, denn dann kann ich mich auf die Kommentare konzentrieren, welche ich erhalte und das wäre bei über 1000 ja gar nicht mehr möglich. Ich glaube nämlich, dass das mein ganz persönlicher Weg zum Erfolg ist. Erfolg bedeutet für mich nicht mehr Kollaborationen oder Geld. Es bedeutet wertvolle, reichhaltige Gespräche und Texte und Verbindungen zu Menschen zu knüpfen. Das was ich poste liebe ich und ich bin stolz auf meine Posts und werde mich auch in 2 Jahren nicht dafür schämen.
Die Firmen, welche ich mit Ihnen zusammenarbeite, lesen meine Blogposts und wissen wie ich ticke. Auch wenn ich weniger Kollaborationen erhalte, so glaube ich, dass diejenigen die ich erhalte zu mir passen und ich mit 100% dahinter stehen kann.
Was für ein Influencer bin ich?
Ich bin Lara. Ich bin die Art von „Influencer“ die nebst dem 120% Blogger Job noch einen Nebenjob hat, der mir meine Wohnung etc finanziert und es mir erlaubt von 10 Kooperationen 9 abzusagen. Ich will nicht Posts schreiben, die mich nicht überzeugen. Ich will nicht Kleider präsentieren, die ich nicht mag. Ich will keinen unkreativen Content über Waschmittel. Ich will nicht, dass meine Kreativität von Geld überschattet wird.
Ich deklariere meine Posts stets mit den Hashtags #ad oder #werbung und versuche auch im Text niemanden hinters Licht zu führen. Meine Instagram Community sind meine Freunde und Freunden würde ich auch keinen S*** empfehlen.
Ich mache wenige Kooperation dafür diese gut. Ich bin ein 100% oder gar nicht Mensch. Ich versuche dir möglichst interessanten Content zu bieten, sei es über mein Leben, mein Essen oder meine Erfahrungen in dieser Welt. Ich sitze Tage und Nächte lang an Blogposts, egal ob bezahlt oder nicht. Ich würde mich darüber nie beklagen, denn für mich gibt es keinen besseren Job auf der Welt!
*Disclaimer: Ich will Plattformen wie likeometer oder influencerdb nicht schlechtreden. Diese enthalten gute und wichtige Ankerpunkte, wenn man sich für Blogger interessiert. Ich möchte einfach dazu aufrufen, genauer hinzusehen und sich die Zeit zu nehmen bei Blogger auch mal ein Blogpost ganz zu lesen, sowie 2-3 Captions. Die halbe Stunde lohnt sich aufjedenfall! 😉
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