Eigentlich wollte ich ja heute das Rezept zu meinem Brownie Cashew Eis posten, aber aus akuellem Anlass habe ich es dann vorgezogen über die Schweizer „Blogger“, „Influencer“, Influencer-Blogger“, Influencer Marketing Welt herzuziehen.
Obwohl „herziehen“ wohl hier das falsche Wort ist, da ich lediglich Dinge die gewesen sind oder momentan geschehen in Frage stelle und die eine oder andere kritische Frage stelle. Es geht hier auch gar nicht darum eine Seite einzunehmen oder irgendjemanden schlecht zu machen. Anstoss zum schreiben war übrigens ein Beitrag von Glanz und Gloria darüber wie Instagram Influencer den Stars den Rang ablaufen.
Bist du ein Influencer oder ein Blogger oder Beides?
Vielleicht zuerst ein paar Worte zu mir und warum ich jetzt gerade über dieses Thema schreibe. Die Schweiz ist ein kleines Land und meistens, wenn es um gewisse Trends geht immer einen kleinen Schritt oder zwei hinterher. Mir kommt dazu immer der kleine Cupcake Shop in den Sinn der in der Schweiz jahrelang! nach dem Trend eröffnet hat und absolut geboomt hat (oder immer noch boomt!) als ich mir so gedacht habe:
„Wer kauft den noch Cupcakes?“
So ähnlich verhält es sich mit der Erscheinung Social Media Influencer oder Blogger oder Social Media Blogger? Ich finde es nach wie vor (nachwievor?) sehr schwierig diese Ausdrücke und deren Bedeutung zu unterscheiden weil sie, wie ich finde konvergieren. Ich bin mir bewusst, dass bereits hier die Meinungen weit auseinander gehen und nicht jeder Blogger als Influencer gesehen werden möchte, ja es sogar erniedrigend findet mit irgendwelchen Instagram Influencern verglichen zu werden. Dann gibt es die Foodblogger die finden, also wir sind ja ganz was anderes als die Modeblogger. Und dann gibt es noch die Zürcher, die Berner, die Luzerner, die Basler usw.
Aber gehen wir zurück zu den Cupcakes. Was gibt den Cupcakes Daseinsberechtigung und was macht Sie von einem Trend zu einem Langzeitphänomen? Cupcakes Läden werden so lange schwarze Zahlen schreiben, solange die Menschen Cupcakes kaufen und nicht zu einem anderen Produkt wechseln. Stichwort Produkt. Wir Blogger leben ja zum grössten Teil von Produkten und Services, welche wir auf unseren Kanälen bewerben. Wer schon etwas länger in dieser Scene unterwegs ist, weiss dass es keine gängigen Preise/Regeln bezüglich Blogposts oder Instagram Posts gibt. Jeder Blogger oder jede Firma bestimmt dies so gut Er oder Sie das kann.
Warum ich keine Cüplipartys in Zürich mag
Soweit so gut. Nun gibt es also diese verschiedenen Arten von nennen wir Sie mal potentielle Werbeträger für Produkte auf den sozialen Medien. Einige ordnen Sich einem Thema wie Food, Lifestyle, Mode, Natur, Beauty, Reisen unter oder kombinieren mehrere Themen. Einige erzählen von Themen aus dem Leben und andere posten Fotos von sich in schönen Kleidern. Das klingt jetzt so, als fände ich es erstrebenswerter über lebensnahe und ernsthaftere Themen zu bloggen, aber das stimmt nicht. Zumindest nicht mehr. Ich habe mir mal die Modeblogs der Schweiz angeschaut und da merkt man wieviel Arbeit in sowas steckt, wenn man es professionell macht. Das sind dann nicht einfach so Fotos die man dann schnell ruckzuck an der Limmat oder an der Aare macht in 2 Minuten 😉 Für viele, welche diesen Artikel jetzt lesen, wird manches neu und unverständlich sein. Das ganze Social media Influencer business ist ja auch neu und unverständlich.
Was ich nicht mag, ist das Influencer in der Schweiz als „Stars“ oder irgendsowas dargestellt werden, die von Cüpli zu Apéro zu irgendwelchen anderen Schiggimiggi Veranstaltungen hetzten, um dort mit irgendwelche anderen einflussreichen Personen zu reden, über Dinge die im Endeffekt keinen von beiden interessieren. (Gut ich bereue es jetzt schon nicht einfach über das Brownie Eis geschrieben zu haben, das ist soviel einfacher und die Menschen lieben Menschen die über Schokolade schreiben ;))
Es geht darum, dass dann die Blogger oder meinetwegen Influencer Scene auf eine ungerechte Weise zu generell schubladisiert wird. Influencer sind dann „Prominente“, die sich im Mittelpunkt aufhalten, Produkte verkaufen, lächeln und versuchen möglichst vielen Likes und Follower dabei abzukriegen. Genau aus diesem Grund gehe ich auch sehr selten bis nie an solche Events. Ich weiss da nie so genau, was ich da machen soll ausser essen und trinken. Ausserdem mag ich es nciht mich zu verkaufen und einfach nur ein Name (Vanillacrunnch) und eine Zahl (125K) zu sein. Jemanden, der man gerade gut als günstiges Marketingtool gebrauchen könnte, weil Sie ja das gerne macht und zu verkaufen Ihr Job ist.
Mit diesen Vorurteilen in den Köpfen der Menschen (Verantwortliche Marketing (Social Media) , ist es dann natürlich schwierig als Blogger nicht komplett durchzudrehen, wenn die 10te Schweizer Firma einem anschreibt und fragt, ob man den nicht kurz einfach ein Produkt zusenden könne und dieses dann bestenfalls auf Facebook, Twitter, Instagram und auf dem Blog (mit einem Post mit schönen Bildern) beworben werden kann. Budget sei leider keins vorhanden aber wir Blogger würden dies ja als Spass machen und ein paar Selfies mehr schaden ja auch nicht.
Und genau darum mag ich den Beitrag von Glanz und Gloria nicht. Weil er Blogger oder Instagram Influencer nicht von einer „wahrheitsgetreuen“ Seite zeigt und die wahre Arbeit eines Bloggers und Influencers nicht mit einem Wort erwähnt wird. Wäre doch schön gewesen mal zu hören, was die Influencer so in einer Woche machen? Die drei jungen Frauen aus dem Video von Glanz und Gloria kenne ich übrigens nicht persönlich, aber wer auf Ihre Profile geht und sich mit Fotos auskennt, bemerkt, dass auch hier eine Menge Arbeit dahintersteckt.
Wir sind keine Cüplitrinkenden und Häppliessenden, von Gucci und Dailywonderfulteadetox gesponsorten Menschen, die nichts lieber machen als sich selber mit einem Produkt auf Social Meida abzulichten. Zumindest die meisten von uns nicht.
Wir sollten nicht verurteilen, was wir nicht kennen oder wenn wir nicht kennen. So hat jeder Social Media Kanal und Influncer seine Daseinsberechtigung und keine Art von „Werbung“ machen ist besser oder schlechter. Im Endeffekt bestimmt der Leser was er sehen oder lesen möchte und jeder und Jede besitzt die Freiheit einem Account zu folgen oder nicht zu folgen. Ich bin froh das es ind er Schweiz bereits soviele unterschiedliche Blogger gibt und ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir mit gutem Content und kreativen Projekten die Schweizer Firmen weiterhin unterstützen dürfen.
Welche Arten von Kooperationen ich bevorzuge und wie ich mein Geld verdiene kann man übrigens hier nachlesen, und selbstverständlich lade ich euch herzlich dazu ein diesen Blogpost zu kommentieren, egal ob Influencer oder Firma oder interessierter Leser!
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